Erste Emder Teilhabewochen vom 15. April bis 15. Mai
Emden. Gesellschaftliche Teilhabe, Gerechtigkeit, Gleichstellung - das sind die Schlagworte für ein Veranstaltungsprogramm, das anlässlich des europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in Emden laufen soll. Die Initiatoren, der Beirat für Menschen mit Teilhabeeinschränkung, der Sozialpsychiatrische Dienst sowie der Paritätische Wohlfahrtsverband gehen mit ihrem Programm aber weit über den Protesttag am 5. Mai hinaus. Sie wollen vom 15. April bis zum 15. Mai während der ersten Emder Teilhabewochen auf diese Schlagworte aufmerksam machen. Oder wie es der Vorsitzende des Beirats für Menschen mit Teilhabeeinschränkung und Vorsitzender des Vereins „för elk un een”, Christian Züchner, sagt: „Wir wollen dieses Thema in die Gesellschaft hereintragen.”
Und das geballt: Über 20 Veranstaltungen haben die Initiatoren binnen kürzester Zeit zusammengestellt, dazu viele Hilfseinrichtungen und Kulturschaffende ins Boot geholt. Das Angebot ist ausdrücklich an alle Menschen gerichtet, mit oder ohne Behinderung.
Drei Leuchttürme sind unter den Veranstaltungen, wie Züchner im gestrigen Pressegespräch erklärte. Der eine ist die Eröffnung am 15. April in der Neuen Kirche. Dort wird Knut Tielking, Professor an der Hochschule Emden, einen Vortrag darüber halten, wie es von der einstigen US-Menschenrechtskonvention geprägten Begriffes „participation” zum Bundesgesetz der „Teilhabe” kam.
Nicht nur Info, auch viel Unterhaltung
Als zweiter Leuchtturm gilt der Festakt zur Teilhabewoche, für die im Übrigen Oberbürgermeister Bernd Bornemann die Schirmherrschaft übernommen hat, am 2. Mai in der Johannes a Lasco Bibliothek. Dort wird es unter anderem eine Podiumsdiskussion zum Thema geben, aber auch einen Impulsvortrag zu Perspektiven der Sozialpsychiatrie bei der Inklusion von Menschen mit seelischer Behinderung. An diesem Tag wird auch die neue Anlaufstelle EUTB in der Osterbutvenne eröffnet, eine ergänzende unabhängige Teilhabeberatung.
Der dritte Leuchtturm wird am 5. Mai im Stadtgarten platziert. Dort veranstaltet der Paritätische seine Meile, die alle zwei Jahre stattfindet, anlässlich der ersten Emder Teilhabewochen aber ein paar Monate früher. Viele Einrichtungen werden dann vor Ort sein, aber auch Selbsthilfegruppen. Im Stadtgarten sollen nicht nur Profis, sondern auch Betroffene berichten. Deutlich werden soll laut Agilio-Geschäftsführer Dieter Peters, dass Inklusion viel mehr ist als schulische Bildung. „Wir wollen klarstellen, wo Deutschland in der Teilhabe gut aufgestellt ist und wo nicht, wie etwa bei der Arbeit, wo es noch zu viele Sondereinrichtungen gibt.”
Rund um die informativen „Leuchttürme” sind auch unterhaltsame Veranstaltungen geplant wie das „Dinner in the dark” - wie fühlt es sich an, wenn man sich nicht auf die Augen verlassen kann? Theartic führt das Stück „Gerüchte” auf.
Das gesamte Programm unter: https://www.behindertenbeirat-emden.de/aktuelles/
@ Emder Zeitung, 6. April 2018, Bild: E. Hasseler